Nicht nur Männer leiden unter Haarausfall, auch viele Frauen sind von diesem Problem betroffen. Dabei sind kahle Stellen längst nicht nur ein optisches Problem, sondern auch die Psyche kann darunter leiden. Haarausfall, und der damit verbundene Verlust der Attraktivität und der Jugend, ist ein emotional besetztes Thema. Mittels einer Haartransplantation kann geholfen werden, indem kahle Stellen durch Eigenhaar wieder aufgefüllt werden. Bei diesem chirurgischen Eingriff sollten einige wichtige Punkte bedacht werden, damit hinterher auch das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Vorbereitung
Für eine Haartransplantation sollte man sich von verschiedenen Kliniken beraten lassen. Man sollte sich genau informieren, welche Methode der Transplantation verwendet wird, welche Kosten anfallen und in welchem Umfang gearbeitet wird. Die Implantation von 1.500 Haarfollikeln, sogenannten Grafts, pro Sitzung kann von jeder Klinik vorgenommen werden. Ab 3.000 Grafts spricht man von Megasitzungen, welche bis zu 20 Stunden dauern können. Welchen Umfang eine Klinik leisten kann, hängt von der Personallage und der Expertise ab. Es ist nicht unbedingt von Vorteil, wenn eine Klinik größere Sitzungen anbietet, dafür im Zweifelsfall vielleicht aber die Qualität leidet. Ziel sollte auf jeden Fall ein dauerhaftes und natürlich wirkendes Ergebnis sein. Man sollte auf jeden Fall bedenken, dass für eine Haartransplantation nur eine bestimmte Anzahl an Haaren geeignet ist, nämlich die androgen-unempfindlichen Haarfollikel. Einmal verpflanzt stehen diese für eine weitere Transplantation nicht mehr zur Verfügung, weswegen eher auf Qualität statt Quantität bei Transplantationen geachtet werden sollte.
Ablauf einer Transplantation
Es gibt mehrere Verfahren einer Haartransplantation. Die am weitesten entwickelte und am weitesten verbreitete Methode, ist die FUE (Follicular Unit Extraction). Dabei wird das Haar in follikularen Einheiten entnommen und verpflanzt. Die Haare werden also in ihren natürlich vorkommenden Bündelungen entnommen. Die Haare werden nach der Entnahme in eine Nährlösung gegeben und nach ihrer Prüfung in die kahlen Areale der Kopfhaut über einen kleinen Hautschlitz implantiert. Im Vergleich zu anderen Methoden muss bei der FUE-Methode die Entnahmestelle nicht vernäht werden. Sie verschließt sich noch am selben Tag von allein. Außerdem können mit dieser Methode auch Körperhaare transplantiert werden. Diese Methode kann auch ohne Rasur vorgenommen werden. Dadurch sind die Spuren der Operation weniger sichtbar und schneller verheilt, ohne, dass das Ergebnis an Ästhetik einbüßt. Die Seite Haartransplantation-ohne-rasur.com bietet weitere Informationen zu diesem Thema.
Die Kopfhaut wird während des Eingriffes mit einem Lokalanästhetikum betäubt und die Vitalzeichen, also Sauerstoffsättigung, Blutdruck und Puls werden dauerhaft überwacht. Um die Aufregung zu mindern, kann vor der Operation eine Beruhigungstablette genommen werden.
Verhalten nach der Transplantation
In den ersten Tagen nach dem Eingriff dürfen die Transplantate nicht berührt werden. Das heißt Oberteile, die über den Kopf gezogen werden, und auch Mützen dürfen nicht getragen werden. Auch im Schlaf darf die Transplantationsstelle nicht mit der Bettwäsche in Kontakt kommen, das heißt man schläft am besten mit einem Nackenkissen. Dem Juckreiz, der durch die Heilung entsteht, darf auf keinen Fall nachgegeben werden. Bei Bedarf können die juckenden Stellen mit Bepanthenspray besprüht werden. Das Haar sollte täglich vorsichtig mit einem milden, antibakteriellen Shampoo gewaschen werden, und anschließend ganz behutsam trocken getupft werden. Sport und Schwimmen ist bereits nach vier Wochen wieder erlaubt. In den ersten zwei Wochen nach dem Eingriff sollten strikt alle schweißtreibenden Tätigkeiten vermieden werden.
Das Ergebnis der Operation kann frühestens nach einem Jahr beurteilt werden.
Komplikationen und erwartbare Nebenwirkungen
Kleinere Rötungen und Schwellungen an der transplantierten Stelle sind vollkommen normal. Ebenfalls kann eine durch das Lokalanästhetikum verursachte Schwellung im Gesichtsbereich auftreten, die nach einigen Tagen von selbst wieder verschwindet.
Infektionen und Nekrosen, das Absterben von Hautgewebe, sind seltene, aber ernst zu nehmende Nebenwirkungen, bei denen man sofort einen Arzt aufsuchen sollte. Wenn sich kleinere Zysten bilden, müssen diese chirurgisch entfernt werden. Durch ein korrektes hygienisches Verhalten nach der Operation kann das Risiko für das Auftreten dieser Komplikationen jedoch deutlich minimiert werden.
Häufiger kommt es zu kleineren Pickeln, die sich in der Regel aber mit entzündungshemmenden Salben einfach bekämpfen lassen. Auch ist bei manchen ein andauernder Schluckauf zu beobachten, der vermutlich durch eine Nervenreizung auf der Kopfhaut verursacht wird. Dieser verschwindet für gewöhnlich innerhalb einer Woche.