Für ein Unternehmen stellen die eigenen Mitarbeiter einen wertvollen Faktor dar. Deshalb sollte die Gesundheit der Arbeitnehmer für den Chef keine Nebensache sein. Mit dem Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung lassen sich neben der Mitarbeiterbindung aber noch weitere Vorteile generieren.
Was verbirgt sich hinter der betrieblichen Krankenversicherung?
Die betriebliche Krankenversicherung (kurz: bKV) ist eine private Zusatzversicherung, welche die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung unterstützen soll. Sie ermöglicht es dem Inhaber eines Unternehmens, der Belegschaft eine zusätzliche Krankenversicherung anzubieten. Diese Art des Versicherungsschutzes grenzt sich von den Leistungen einer Betriebskrankenkasse ab. Die Betriebskrankenkassen sind den gesetzlichen Krankenkassen angeschlossen.
Hinsichtlich der zu zahlenden Beiträge entscheidet der vertragsschließende Unternehmer, ob er die Beitragszahlungen komplett übernimmt oder sich an den Kosten seiner Mitarbeiter beteiligt. Alternativ zur arbeitgeberfinanzierten Form oder zur Mischfinanzierung kann auch eine rein arbeitnehmerfinanzierte betriebliche Krankenversicherung abgeschlossen werden. Auf den Umfang des Versicherungsschutzes hat die Wahl der Beitragsfinanzierung keinen Einfluss.
Diese Voraussetzungen gelten für die betriebliche Krankenversicherung
Um vom Versicherungsschutz einer betrieblichen Krankenversicherung zu profitieren, muss das Unternehmen mindestens fünf Mitarbeiter beschäftigen, die in einem sozialversicherungsrechtlichen Arbeitnehmerverhältnis stehen. Überdies gilt es, die folgenden Voraussetzungen zu erfüllen:
- Vor dem Abschluss informiert der Arbeitgeber die Belegschaft. Gegebenenfalls lassen sich die Anregungen und Wünsche in das Versicherungsverhältnis integrieren.
- Das Unternehmen schließt mit dem Versicherungspartner einen Gruppenversicherungsvertrag ab. Hier sind alle Mitarbeiter aufgeführt, die in den zusätzlichen Versicherungsschutz integriert werden sollen.
- Der Versicherungsschutz kann weitestgehend frei bestimmt werden. Die Regelung ist Bestandteil des Gruppenversicherungsvertrages.
- Um spätere Haftungsrisiken des Arbeitgebers zu vermeiden, sollte der Abschluss der bKV Gegenstand einer betrieblichen Vereinbarung sein.
Betriebliche Krankenversicherung: Welche positiven Effekte ergeben sich für die Arbeitnehmer?
Mit dem Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung ergeben sich für die Arbeitnehmer die folgenden Vorteile:
- Ein positiver Effekt der bKV besteht im erweiterten Krankenversicherungsschutz. Die Mitarbeiter leisten keine zusätzlichen Beiträge, um den Schutz der privaten Krankenversicherung zu nutzen. Der Status als privater Patient macht sich auch in einer besseren medizinischen Versorgung bemerkbar.
- Den passenden Tarif zur betrieblichen Krankenversicherung vorausgesetzt, müssen die Mitarbeiter keine Fragen zu Vorerkrankungen beantworten oder eine Gesundheitsprüfung ablegen. Sie können den kompletten Versicherungsschutz in Anspruch nehmen, ohne Wartezeiten einzukalkulieren.
- Bei Abschluss einer bKV kann die gesamte Familie des Arbeitnehmers in den Versicherungsschutz einbezogen werden. Hierzu ist es allerdings erforderlich, dass die Mitarbeiter einen eigenen Beitrag an den Versicherungsträger leisten.
Wie trägt die betriebliche Krankenversicherung zur Mitarbeiterbindung bei?
Der Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung hilft dem Unternehmen dabei, fähige Mitarbeiter und Fachkräfte dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Sie wissen es zu schätzen, dass sie finanziell entlastet werden und im Notfall auf die zusätzliche Versicherungsleistung zurückgreifen können. Dies macht den Kopf frei für die Tätigkeiten, die täglich im Fokus stehen. Die betriebliche Krankenversicherung ist ein Benefit, der nicht von jedem Arbeitgeber angeboten wird.
Empfehlenswert ist es, bei der Stellenausschreibung auf den Gruppenversicherungsvertrag für eine betriebliche Krankenversicherung hinzuweisen. Hierdurch fühlen sich potenzielle Bewerber zusätzlich angesprochen.
Betriebliche Krankenversicherung: Warum auch der Arbeitgeber gewinnt
Vom Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung ziehen nicht nur die Mitarbeiter des Unternehmens ihre Vorteile. Ein Arbeitgeber entdeckt die folgenden positiven Effekte für sich:
- Mit einer betrieblichen Krankenversicherung punktet ein Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt. Gegenüber Mitbewerbern gewinnt man bei den Bewerbern an Attraktivität.
- Ein verbessertes Betriebsklima führt zu motivierten Mitarbeitern. Dieses spiegelt sich in den Arbeitsergebnissen wider.
- Die Förderung der Gesundheit führt dazu, dass sich sowohl der Krankenstand als auch die Mitarbeiterfluktuation im Unternehmen verringert.
- Wird die betriebliche Krankenversicherung statt eines Sachbezuges angeboten, bleibt die Zuwendung des Arbeitgebers komplett steuerfrei. Die Gewährung eines monatlichen Tankgutscheins muss der Arbeitnehmer ab einem Betrag von 50,01 Euro lohnversteuern.
- Bei einer arbeitgeberfinanzierten bKV oder einer Mischfinanzierung stellen die gezahlten Beiträge sofort abzugsfähige Betriebsausgaben dar. Hierdurch mindert sich der steuerpflichtige Gewinn des Unternehmens.