Gerne sprechen Männer über das Thema nicht. Alleine schon der Gedanke daran, schreckt sie ab. Die Vasektomie – also die Sterilisation – wird von der Männerwelt immer noch aus Unwissenheit oftmals mit der Kastration gleich gesetzt. Das ist natürlich Humbug. Denn die Vasektomie ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Verhütungsmethode für den Mann.
Operativer Eingriff löst bei vielen Männern diffuse Ängste aus
Es ist der Klassiker: Verhütung ist für viele Männer reine Frauensache. Die Mehrzahl von ihnen möchte sich mit dem Thema überhaupt erst gar nicht beschäftigen. Die Familienplanung ist zwar abgeschlossen, aber es gibt ja die Pille für die Frau oder eben das Kondom. Eine Sterilisation ist hierbei nur ganz selten ein Thema. Und das hat einen ganz bestimmten Grund. Männer scheuen sich vor einem solchen Eingriff. Viel zu groß ist die Angst, dass sie ihre Potenz verlieren.
Prof. Christian Wülfing von der Deutschen Gesellschaft für Urologie bestätigt diese Problematik. „Es ist in der Tat so, dass ein entsprechender operativer Eingriff im Rahmen der Vasektomie bei vielen Männern diffuse Ängste auslöst. Daher ist das grundsätzliche Interesse an einer solchen Operation sehr gering.“
Erfolgsquote liegt zwischen 97,2 und 100 Prozent
Diese Ängste sind aber unbegründet. Aus wissenschaftlicher Sicht müssen Männer nach den bisherigen Erkenntnissen nämlich weder um ihr Sexualleben noch um ihre Gesundheit fürchten. Von dieser Seite her gibt es also keinerlei Probleme. Hinzu kommt, dass die Vasektomie mit einer Erfolgsquote, die laut Prof. Christian Wülfing zwischen 97,2 und 100 Prozent liegt, als eine ungemein sichere Verhütungsmethode gilt.
Allerdings hänge der Erfolg auch immer stark vom Operateur ab. Wer daher eine Sterilisation bzw. Vasektomie erwäge, sollte sich grundsätzlich einen versierten und erfahrenen Arzt suchen. Es gibt keine Veränderungen hinsichtlich der Lust auf Sex, der Erektions- und Orgasmusfähigkeit oder auch der Hormonproduktion.
Experten betonen: Keine Veränderungen nach Vasektomie
Probleme bereitet viel mehr der Kopf. Die Fruchtbarkeit hat im Selbstverständnis der Männer eine prinzipiell hohe Bedeutung. Nicht umsonst versuchen viele Männer – im Hinblick auf die Familienplanung – die Fruchtbarkeit zu steigern. Priorität hat natürlich auch immer die Standhaftigkeit beim Sex.
Das auf die Vasektomie im Urologie Centrum München spezialisierte Team betont dann auch: Tauchen bei einem Mann hier Probleme auf, liegt dies mit Sicherheit nicht an einer durchgeführten Sterilisation. Denn auf das generelle Lustempfinden, die Erektion des Penis oder auch den Orgasmus sowie die Ejakulation bzw. den Samenerguss hat eine Sterilisation keinen unmittelbaren Einfluss.
Ein Skalpell kommt nicht unbedingt zum Einsatz
Dabei ist die Vasektomie ein einfacher chirurgischer Eingriff; Komplikationen treten nur selten auf. Ganz anders übrigens als bei einer Sterilisation der Frau. Diese so bezeichnete Tubensterilisation ist aufwändiger und weist deutlich höhere Operationsrisiken auf. Die Sterilisation bei Männern wird in der Regel ambulant und entweder unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt. Der operative Eingriff dauert meistens nicht länger als etwa eine halbe Stunde.
Auch möglich: Sterilisation auf Zeit
Es stehen dabei verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. So ist auch eine Vasektomie ganz ohne Skalpell möglich, während bei anderen Verfahren gezielt Schnitte mit dem Skalpell gesetzt werden. Unwiderruflich ist die Entscheidung für eine Sterilisation übrigens nicht. Dank der Fortschritte in der Mikrochirurgie besteht die Möglichkeit der Refertilisierung. Allerdings handelt es sich hierbei um einen sowohl aufwändigen als auch kostspieligen Eingriff.