Jedes Jahr kommen neue Methoden auf den Markt, der eigenen Schönheit auf die Sprünge zu helfen. Der neueste Schrei: Schlangengift. Schlangen melken für eine straffere Haut? Nicht ganz. Bei Syn-Ake wird Dipeptide Diaminobutyroyl Benzylamide Diacetate genutzt. Dabei handelt es sich um eine dem Schlangengift ähnliche chemische Verbindung. Das synthetische Mittel aus Argirelin-Peptiden soll verhindern, dass Neurotransmitter ausgeschüttet und die Gesichtsmuskulatur angespannt wird. Das beugt der Faltenbildung vor.
Erforscht wurde Syn-Ake vor mehr als zehn Jahren in der Schweiz und ist vor allem bei Asiatinnen beliebt, denen eine porenfreie Porzellanhaut wichtig ist. Auf ihrem Kontinent lebt auch die Tempelotter, deren Gift quasi die Inspiration für die Botox-Alternative war. Zwar lähmt deren Gift nicht die Haut, aber den Forschern ist es gelungen, die Peptide in hautwirksame Moleküle einzubringen.
Niedrig konzentrierter Wirkstoff
Doch Syn-Ake soll noch mehr können als die Haut zu entspannen und Falten zu mildern. Es ist ein idealer Feuchtigkeitsspender und versorgt die Haut mit Nährstoffen. Anders als Botox wird das Mittel aber nicht unter die Haut gespritzt, sondern in Cremes und Seren verarbeitet. Weil sie die Muskulatur daher nur entspannt, aber nicht gelähmt wird, bleibt das von Botox bekannte maskenähnliche Aussehen aus. Vielmehr sieht die Haut einfach nur jünger aus, weil die Muskeln nicht so oft kontrahieren und weniger Mimikfalten entstehen.
Während die Nebenwirkungen von Botox weiterhin nicht vollständig erforscht sind, soll Syn-Ake unbedenklich sein, zumal es nicht in Reinform verabreicht wird und in der Kosmetik immer nur in geringer Konzentration enthalten ist.
Der Nachteil: Bei Botox ist der Effekt recht schnell sichtbar, bei Syn-Ake muss diszipliniert über einen längeren Zeitraum gecremt werden. Wer natürlich schön aussehen und will und geduldig ist, der sollte Syn-Ake definitiv ausprobieren.
Botox immer beliebter
Dennoch: Jede Haut ist anders. Und so kann es durchaus sein, dass Syn-Ake-Produkte nicht immer die Wirkung entfalten, die gewünscht wird. Zudem sind manche Mimikfalten möglicherweise schon so ausgeprägt, dass sanfte Mittel nicht mehr helfen. Also doch Botox?
2016 wurden in Deutschland immerhin rund 187.000 Botox-Behandlungen vorgenommen. Zwei Prozent der Deutschen haben sich mit dem Nervengift Botulinum Toxin bereits Falten wegspritzen lassen, weitere acht Prozent können es sich immerhin vorstellen. Allerdings hat Botox in Deutschland noch immer nicht die Popularität wie beispielsweise in den USA, aber die Skepsis sinkt.
Immer mehr Hautärzte bieten auch Botox-Behandlungen an. Je nach Ausmaß der Falten dauern diese nur etwa zehn Minuten. Für rund 200 Euro verschwinden Krähenfüße und Zornesfalten im Handumdrehen. Wegen der dünnen Nadeln sind die Spritzen kaum zu merken. Falls doch, kann eine Betäubungscreme aufgetragen werden. Danach sind Sauna- und Solarienbesuche für einige Tage tabu. Kühlen und Schonen sind angesagt.
Nach rund einer Woche sind die faltenfreien Ergebnisse sichtbar. Der Effekt hält mehrere Monate an. Botox wirkt also schneller als Syn-Ake und sicherlich auch intensiver, aber auch nicht ewig.