Rückenschmerzen zählen zu einem verbreiteten Volksleiden, mit welchem jeder im Laufe seines Lebens mindestens einmal Bekanntschaft macht.
Meistens äußert sich der Schmerz in der Region des Gesäßes, also im unteren Rückenbereich, doch auch Beschwerden in der Mitte, an den Seiten oder am gesamten Kreuz gehören zu den typischen Beschwerden.
Oftmals strahlen die Rückenschmerzen sogar bis in die Beine oder die Arme und verursachen nicht selten Taubheitsgefühle und ein starkes Ziehen.
Doch wie entstehen die schmerzhaften Kreuzschmerzen eigentlich?
In unserem nachfolgenden Ratgeber erklären wir, wie es zu den lästigen Beschwerden kommt und erläutern den Unterschied zwischen spezifischen und nicht-spezifischen Rückenschmerzen.
Die spezifischen und die nicht-spezifischen Rückenschmerzen
Ärzte unterteilen Kreuzschmerzen grundsätzlich in zwei unterschiedliche Gruppen.
Sie unterscheiden dabei zwischen den spezifischen und die nicht-spezifischen Rückenschmerzen.
Nicht-spezifische Rückenschmerzen gehören zu den am häufigsten vorkommenden Beschwerden und haben in der Regel keine eindeutige Ursache als Auslöser für das Rückenleiden.
Spezifische Rückenschmerzen weisen hingegen feststellbare Rückenleiden oder andere Erkrankungen auf, die zu akuten Rückenbeschwerden führen.
Ursachen für nicht-spezifische Rückenschmerzen
Zu der am meisten betroffenen Altersgruppe der nicht-spezifischen oder auch unspezifischen Rückenschmerzen gehören die 30-50-Jährigen, die mitten im Berufsleben stehen.
Hier stellt sich nun die Frage: Wie entsteht diese Form der Kreuzschmerzen?
In der Regel liegen die Auslöser für nicht-spezifische Rückenschmerzen in einer langandauernden einseitigen Belastung, die zu einer Schwächung des gesamten Skelettapparates führt.
Daneben gilt ein bewegungsarmer Lebensstil mit vorwiegend sitzender oder stehender Tätigkeit als Hauptgrund für die Beschwerden.
Auch stereotype Haltungsmuster und ein starkes Übergewicht, das zu einer ständigen Überlastung des gesamten Körpers führt, sowie ein falsch ausgeführtes Fitnesstraining gelten als Grund für Schmerzen im Kreuz.
Neben beruflichen Fehlbelastungen und unvermeidlichen Umständen oder einer vorliegenden Schwangerschaft lassen sich die Beschwerden hauptsächlich auf eine langjährige Vernachlässigung und einer permanenten Überstrapazierung des gesamten Rückens zurückführen.
Genauer gesagt kommt es zu einem Ungleichgewicht in der Muskelarbeit beziehungsweise in den Muskelgruppen, denn durch eine Verkümmerung oder Inaktivität der Muskeln kommt es zu schmerzhaften Verhärtungen, Verspannungen, Verkürzungen und auch zu Überdehnungen.
Die in der Tiefe des Rückens liegenden kleinen Haltemuskeln müssen stets trainiert werden, damit sie nicht verkürzen und anschließend zu einer gesamten Veränderung der Gelenk-Mechanik führen und dadurch die Sehnenansätze reizen.
Bei den oberflächlich gelegenen Bewegungsmuskeln des Rückens kommt es durch eine Verkümmerung zu einer starken Rückbildung und Schwächung, wodurch überstrapazierte Muskeln, die als Gegenspieler agieren, sich verspannen, verhärten, überdehnen und mit einer schlechten Durchblutung reagieren.
Letztendlich schlagen die vor Ort liegenden Schmerzrezeptoren Alarm und der Schmerz durchfährt den Rücken.
Nebenbei reagiert auch das Muskelbindegewebe und es kommt in den Faszien oder den Muskelhüllen zu Schmerzzuständen.
Um das Gleichgewicht zwischen den gesamten Muskeln und Faszien wiederherzustellen, kann ein spezielles Training mit Haltungsschulung sinnvoll sein.
Bei Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum auftreten, gilt jedoch immer, dass ein Arztbesuch unumgänglich ist.
Ursachen für spezifische Rückenschmerzen
Im Gegensatz zu nicht-spezifischen Rückenschmerzen liegen wie oben erwähnt angeborene oder auch erworbene Erkrankungen des Rückens und der Wirbelsäule bei spezifischen Rückenleiden den Beschwerden zugrunde.
Glücklicherweise sind spezifische Rückenschmerzen eher selten und machen nur einen kleinen Anteil an den Gesamt-Rückenleiden aus, jedoch sind diese Beschwerden meist umso schwerwiegender.
Zur Entstehung von spezifischen Rückenschmerzen kommen einige Krankheiten infrage, zu diesen gehören beispielsweise Morbus Scheuermann, die zu einem Rundrücken führt und eine nach hinten gekrümmte Brustwirbelsäule aufweist.
Daneben gehört die Skoliose, die Spondylolisthese, eine Sondyloarthritis (SPA), ein Morbus Bechterew, eine Osteomalalzie oder auch eine Osteoporose zu den spezifischen Rückenschmerzen.
Quelle: https://www.orthopaedie-nepp.at/