Lavendelöl ist ein altes medizinisches Heilmittel, das ursprünglich bei einer Laborexplosion ganz zufällig entdeckt wurde. Bekannt ist es vor allem für seinen intensiven Duft, den viele Menschen als sehr angenehm empfinden, der von Ungeziefer aber gern gemieden wird. Es gibt viele Bereiche, in denen Lavendelöl eingesetzt werden kann. Einer davon ist die Wundheilung, die durch die Anwendung des Öls positiv begünstigt wird.
Seit Jahrhunderten bewährt
Schon vor Jahrhunderten hat sich Lavendelöl bei der Wundheilung bewährt. Gerade bei eiternden Wunden kann es zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden führen. Hierfür werden 6 Milliliter des ätherischen Öls mit 100 ml Alkohol gemischt. Wichtig ist, dass es sich um 80 prozentigen Alkohol handelt. Ein kleine Menge der Mischung wird dann schließlich auf ein Wattepad gegeben, mit dem die betroffene Wunde zunächst betupft und schließlich gesäubert wird.
Der Alkohol hat eine desinfizierende Wirkung und das Lavendelöl wirkt ausgesprochen beruhigend. Lavendelöl kann auch bei Verbrennungen eingesetzt werden und entfaltet hier eine ebenso beruhigende Wirkung. Für den Einsatz bei Verbrennungen muss jedoch der Anteil von Lavendelöl höher sein. Außerdem wird hier nicht auf Alkohol zurückgegriffen, sondern auf Olivenöl. Die Mischung besteht aus 50 ml Olivenöl sowie 10 ml Lavendelöl.
Auch hier werden die von der Verbrennung betroffenen Hautbereiche zunächst mit dem angemischten Öl betupft. Auf Reiben sollte verzichtet werden, um die Haut nicht unnötig zu reizen. Größere Verbrennungen werden am besten durch einen Arzt behandelt.
Linderung bei Insektenstichen
Neben der Verwendung bei Verbrennungen und Wunden kann das Lavendelöl auch bei Insektenstichen eingesetzt werden. Sowohl bei den Stichen und Bissen von Mücken und Flöhen als auch bei Läusen und Motten hat es eine lindernde Wirkung und wirkt dem Juckreiz entgegen. Es kann darüber hinaus eine prophylaktische Wirkung haben und die unangenehmen Insektenstiche vermeiden. Hierfür wird es am besten mit ätherischen Ölen von Rosmarin oder Eukalyptus und einem leichten Pflanzenöl, beispielsweise Mandelöl gemischt.
Soll in erster Linie der Juckreiz behandelt werden, wird das Lavendelöl auf den Stich gegeben. In den letzten Jahren konnte die positive Wirkung des Lavendelöls nicht nur bei Menschen nachgewiesen werden. Auch Tiere profitieren von dem angenehm riechenden Öl. Hunde und Pferde können dadurch beispielsweise vor Ungeziefer geschützt werden. Lediglich bei Katzen sollte darauf verzichtet werden, da diese die ätherischen Öle grundsätzlich nicht vertragen.
Ätherisches Lavendelöl ist hochkonzentriert
Ätherische Lavendelöle besitzen eine sehr starke Konzentration. Für die Destillation von rund einem Liter Öl verwenden die Hersteller rund 120 Kilogramm Blätter und Blüten. Durch die hohe Konzentration sind natürlich auch die im Lavendel natürlich vorkommenden Heilstoffe in dem Öl in großer Menge zu finden. Lavendelöl ist eines der wenigen ätherischen Öle, die in geringer Dosierung auf der Haut angewendet werden können. Grundsätzlich muss es vorher jedoch verdünnt werden.
Hierfür eignen sich Öl und Alkohol ebenso wie Wasser. Lavendelöl kann auch für einen angenehmen Raumduft sorgen. Hier wird einfach ein wenig Öl in die Duftlampe gegeben. Durch das Teelicht darunter werden die angenehmen Duftstoffe freigesetzt, die vor dem Einschlafen beispielsweise eine beruhigende Wirkung haben. Wer zum ersten Mal Lavendelöl verwendet, sollte prinzipiell vorsichtig sein, denn es kann natürlich auch allergische Reaktionen hervorrufen. Diese äußern sich in Form von Schwindel, Jucken und Rötungen. Auch Atemlähmungen und Erbrechen können darauf hinweisen.