Jedem bekannt und doch viel zu selten als Chance wahrgenommen – so könnte man wohl die Heilwirkung der Hypnose beschreiben. Jeder hat schon mal von dem Prozess gehört, weil er entweder jemanden kennt, der es ausprobiert hat, oder aber weil Hypnose in Filmen und Serien gerne mal genutzt wird, um witzige oder dramatische Szenen auszulösen.
In der Realität ist Hypnose nicht ganz so filmreif. Dafür ist sie heilsam und kann bei verschiedensten Leiden helfen. Doch um sich diese positiven Effekte zu Nutze zu machen, müssen Menschen erst einmal darüber aufgeklärt werden, was Hypnose eigentlich ist und wie sie eingesetzt wird.
Was ist Hypnose?
Bei der Hypnose wird ein tranceähnlicher Zustand erzeugt, der das Bewusstsein verändert. Die hypnotische Trance sieht je nach Art der Hypnose anders aus, so oder so wird jedoch auf Betäubungsmittel oder invasive Eingriffe verzichtet. Wichtig ist dabei, dass sich die zu hypnotisierende Person auch auf den Prozess einlässt – unfreiwillige Hypnosen, die komische oder tragische Folgen haben, sind eher etwas für fiktionale Geschichten.
Ziel einer Hypnose ist es, dass der Mensch Zugang zu Erinnerungen, Gefühlen und Denkmustern bekommt, die er im „wachen“ Zustand nicht wahrnimmt. Das wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass extreme Ruhe und Gelassenheit erzeugt wird. Manche Patienten beschreiben Hypnose als schlaf- oder traumähnlich.
Wichtig ist stets, dass Hypnosen nur von ausgebildetem Personal durchgeführt werden. Dieses weiß, wie man den Patienten leitet und kann gezielt Veränderungen herbeiführen. In vielen Fällen wird die Hypnosetherapie auch in Teilen oder ganz von der Krankenkasse übernommen. Weitere Informationen dazu gibt es hier: Mit welchen Kosten und Preisen habe ich bei einer guten und effektiven Hypnose zu rechnen?
Wie kann Hypnose kurzfristig helfen?
Vielen Menschen kann Hypnotherapie bei verschiedensten Leiden helfen. Allerdings sollte vor Wunderversprechen Halt gemacht werden – ein seriöser Therapeut wird stets klarmachen, dass der Erfolg der Hypnose nicht garantiert ist beziehungsweise die Tragweite vorher nicht zu bestimmen ist. Menschen reagieren unterschiedlich gut auf Hypnosetherapie.
Dazu gehört, dass kurzfristige Effekte selten das Ziel einer Hypnose sind. Manchmal gelingt es tatsächlich, innerhalb einer Sitzung zum Beispiel eine Erinnerung hervorzurufen, die bisher verborgen geblieben war. Damit kann dann in einer allgemeinen Therapiesitzung viel angefangen werden. Auch in der Suchtbehandlung kann schnell etwas passieren – zum Beispiel wird das Bedürfnis nach einer Zigarette sofort weniger.
Aber die wahren Vorteile der Hypnose zeigen sich meist erst langfristig. Man darf sich trotzdem optimistisch zeigen, dass schon ab der ersten Sitzung eine Veränderung zu spüren ist, sollte aber Geduld haben. Für maximale Effekte sollte man sich und seinem Therapeuten ausreichend Zeit einräume – das erhöht die Erfolgschancen.
Wie hilft Hypnose langfristig?
Wenn es um die potentiellen Veränderungen durch eine Hypnosetherapie geht, dann ist die Liste unglaublich lang. Denn theoretisch kann alles, was unbewusst wahrgenommen, getan oder gedacht wird, durch Hypnose beeinflusst werden. Somit können auch in allen Lebensbereichen (positive) Veränderungen auftreten.
Besonders häufig wird Hypnose in der Suchttherapie genutzt. Alkohol, Tabak, Drogen oder auch Glücksspiel sind Dinge, die für einige Personengruppen zu extremen Abhängigkeiten führen können. Die Ursachen dafür liegen oftmals in unterdrückten Traumata oder auch in erlernten Verhaltensweisen. Diese können mit Hilfe von Hypnose nicht nur aufgedeckt, sondern gleichzeitig behandelt werden.
Aber auch Stress, Ängste oder sogar Depressionen sind langfristig mit Hypnose zu therapieren. Erlernte Denkmuster und Verhaltensweisen, die diese mentalen Probleme auslösen, sind vielen Menschen nicht bewusst. Das führt dazu, dass in einigen Fällen durch gesprächsbasierte Therapie keine Fortschritte mehr gemacht werden, weil der Patient überhaupt nicht kommunizieren kann, was ihn belastet.
Hypnose wird bereits für viele verschiedenen Probleme genutzt und das Potential wird von Experten als sehr hoch eingeschätzt. Am besten spricht man mit seinem Hausarzt oder Therapeuten darüber, ob man selbst für eine Behandlung in Frage kommt.