Sie sind häufig noch immer ein Tabu, obwohl viele Menschen mindestens einmal im Leben davon betroffen sind: Geschlechtskrankheiten werden durch sexuelle Kontakte übertragen und können unangenehme Symptome bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen mit sich bringen. Nicht alle dieser Erkrankungen können geheilt werden, wenn man sich erst einmal angesteckt hat. Umso wichtiger ist es, sich zuverlässig vor einer Infektion zu schützen – aber worauf kommt es dabei eigentlich an?
Bester Schutz: Beim Sex nicht auf Kondome verzichten
Seit sich HIV und die daraus folgende AIDS-Erkrankung in den 1980er und 1990er Jahren erschreckend schnell ausbreitete, gibt es Kampagnen, die zum Gebrauch von Kondomen aufrufen. Nicht nur gegen HIV stellen die dünnen Gummis einen zuverlässigen Schutz dar. Auch viele andere Geschlechtskrankheiten werden durch die Nutzung von Kondomen wirksam ferngehalten. Die häufig aus Latex bestehenden „Überzieher“ bilden eine nicht spürbare Barriere zwischen den Körpern der Partner und verhindern so, dass Viren, Bakterien oder Pilze über den Kontakt übertragen werden. Nach wie vor stellen Kondome den besten Schutz vor eine Ansteckung dar – vorausgesetzt, dass sie korrekt angewendet werden. Verrutscht das Präservativ während des Geschlechtsakts, kann es zu einer Ansteckung oder auch zu einer Schwangerschaft kommen. Es ist daher ratsam, zunächst einmal zu üben, wie Kondome richtig übergezogen werden. Und auch die richtige Größe ist entscheidend. Zu kleine Kondome engen den Träger ein und können sich sehr unangenehm anfühlen, während zu groß gewählte Varianten schnell verrutschen und dann keinen Schutz mehr bieten. Es gibt mittlerweile sehr viele verschiedene Kondome, sodass für jeden Anspruch und jeden Körper das passende Präservativ vorhanden ist. Übrigens: Die meisten herkömmlichen Kondome eignen sich nur bedingt für Analverkehr. Hier stehen spezielle Ausführungen bereit, die robuster ausfallen und so ein Reißen während des Akts verhindern.
Kommunikation ist alles: Geschlechtskrankheiten sind kein Tabu
Vor allem Menschen mit wechselnden Sexualpartnern sollten sich umfassend vor Geschlechtskrankheiten schützen. Das gilt für gleichgeschlechtliche Kontakte ebenso wie für Heterosexuelle: Wer häufiger seinen Partner wechselt, geht Gefahr, dabei auch einmal an jemanden zu geraten, der bereits eine sexuell übertragbare Erkrankung hat. Nicht immer wissen die Betroffenen, dass sie infiziert sind, was natürlich die Verbreitung der Krankheit begünstigt. Umso wichtiger ist es, bei jedem Kontakt Kondome zu verwenden: Nur so kann das Risiko einer Ansteckung entscheidend minimiert werden. In einer festen Partnerschaft möchten die wenigsten Menschen aber auf Dauer mit Kondomen Sex haben. Hier bietet es sich etwa an, gemeinsam einen Arzt aufzusuchen und sich auf gängige Geschlechtskrankheiten testen zu lassen. In einer offenen Beziehung, in der es auch zu sexuellen Begegnungen mit anderen Menschen kommt, kann diese gemeinsame Untersuchung regelmäßig stattfinden. Offenheit ist dabei immer das A und O. Besteht der Verdacht, sich mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung infiziert zu haben, darf dieser nicht totgeschwiegen werden. Der Partner muss unbedingt darüber in Kenntnis gesetzt werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Auch dem Arzt gegenüber ist es wichtig, ehrlich zu sein. Sicherlich ist es für die Betroffenen unangenehm, über dieses Thema zu sprechen: Ein Tabuthema sollten Geschlechtskrankheiten in der heutigen Zeit aber nicht mehr sein.