Viele Menschen erleben mit fortschreitendem Alter Veränderungen auf ihrem Kopf. Es bilden sich Geheimratsecken, lichte Stellen oder vielleicht sogar eine Halbglatze. Allerdings müssen diese Alterserscheinungen heutzutage nicht zwingend einfach akzeptiert werden. Die Lösung für das ästhetische Problem kann in einer Haartransplantation bestehen. Bei dieser werden aus einer Körperregion Haare entnommen, die dann an eine andere Stelle transplantiert werden.
Allerdings ist diese Methode nicht für jeden geeignet. Zudem zeigt sie sich als recht kostspielig und sollte unbedingt von einem Fachmann ausgeführt werden.
Haartransplantation: Was ist darunter zu verstehen?
Bei einer Haartransplantation, die auch als Eigenhaartransplantation bezeichnet wird, erfolgt die Entfernung von Haarwurzeln aus einem Bereich der Kopfhaut, die noch dicht behaart ist. Anschließend werden diese in die kahlen Areale verpflanzt.
In der Vergangenheit galt Haarausfall als Tabuthema, über das viele Betroffene nicht reden wollten. Dies sieht mittlerweile jedoch anders aus. Es gibt immer mehr Männer ‒ und auch Frauen ‒ die eine Haartransplantation durchführen lassen. Pro Jahr werden mindestens 4.000 Haartransplantationen in Deutschland durchgeführt − Tendenz steigend.
Besonders häufig entscheiden sich dabei Männer für den Eingriff, da diese öfter als Frauen unter dem erblich bedingten Haarausfall leiden. Zudem ist es für den Erfolg entscheidend, dass ein Experte für Haartransplantation diesen durchführt.
Bei diesen Haarausfall-Ursachen ist eine Haartransplantation möglich
Vor allem die Ursache des Haarverlustes ist entscheidend dafür, ob eine Haartransplantation den gewünschten Erfolg versprechen kann.
Nicht nur der bereits erwähnte erblich bedingte Haarausfall kommt als Ursache in Frage, sondern auch bestimmte Medikamente, eine Mangelernährung, verschiedene Erkrankungen oder Schwankungen im Hormonhaushalt, beispielsweise aufgrund der Wechseljahre bei Frauen. Lässt sich der Haarausfall auf Erkrankungen zurückführen, können die Haare so beispielsweise auch von Natur aus wieder wachsen. Betroffene sollten im Vorfeld ihrer Entscheidung für eine Haartransplantation daher unbedingt die Ursache durch einen Arzt diagnostizieren lassen.
Für eine erfolgreiche Haartransplantation muss jedoch noch eine weitere Voraussetzung erfüllt werden. Die Betroffenen müssen noch ausreichend funktionierende Haarfollikel inklusive Haarwurzeln aufweisen. Ansonsten gibt es schließlich keine Haare, die überhaupt transplantiert werden könnten. Die noch intakten Haarwurzeln befinden sich häufig am hinteren Haarkranz oder den seitlichen Kopfpartien.
Es kommt in hohem Maße darauf an, dass die Betroffenen im Vorfeld des Eingriffs umfassend aufgeklärt und beraten werden. Schließlich gibt es viele Fälle, in denen eine Haartransplantation nicht sinnvoll ist. Ein solches Szenario besteht beispielsweise, wenn die Glatzenbildung sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Oft ist dann keine ausreichende Anzahl an Spenderhaaren für die Verpflanzung mehr vorhanden.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Falls der Eingriff im individuellen Fall gute Erfolgsaussichten hat, wird dieser ambulant durchgeführt. Der Patient befindet sich während der Haartransplantation in einem Dämmerschlaf. Der Arzt entnimmt unter lokaler Betäubung gesunde Haarwurzeln aus dem Haarkranz und setzt diese anschließend in die lichten oder haarlosen Bereiche ein.
Der Arzt kann sich dabei zwei Techniken bedienen, nämlich der sogenannten Streifenentnahme und der Einzelhaarentnahme. Heute wird besonders häufig die Einzelhaarentnahme durchgeführt. Bei dieser ist besonders viel Konzentration und Fingerspitzengefühl seitens des operierenden Arztes notwendig.
Mit Hilfe eines feinen Skalpells setzt dieser die sogenannten Slits, also sehr kleine Mikrokanäle in die Kopfhaut, in welche die entnommenen Haarwurzeln mit großer Vorsicht eingesetzt werden. Die Dauer des Eingriffs kann zwischen sechs bis acht Stunden liegen.